Angeln/Saisonzeiten

Angeln am Östra-Silen in der Nähe von Årjäng in Värmland

Östra-Silen bei Gyltenäs - Haus Anita und Haus Jan

Im Gegensatz zu vielen deutschen Gewässern, die eher als flacher zu bezeichnen sind, gibt es in dieser Region viele Seen, die die letzte Eiszeit tief in den Fels gegraben hat. Das bedeutet für den Angler, dass er nicht nur die üblichen Geräte für das Werfen an Untiefen oder Flachzonen im Gepäck haben sollte, sondern auch für das Schleppfischen im Freiwasser gewappnet sein muss. Besonders in der wärmeren Zeit des Jahres ist das Fischen mitten auf den Gewässern, teilweise über 50 Meter bis zum Grund, sehr erfolgreich. Hier hält sich in dieser Periode des Jahres die kleine Maräne auf, der bevorzugte Futterfisch des Hechtes im Sommer. Es ist zugegebener Weise etwas gewöhnungsbedürftig, über so tiefem Wasser ohne Deckung für den Fisch oder Scharkanten zu angeln, aber testen Sie es selbst, der Erfolg wird Ihnen recht geben. Sie sollten aber unbedingt berücksichtigen, dass die Angelzeiten den Gegebenheiten angepasst werden müssen. Es ist annähernd sinnlos, im Juli bei 30 Grad im Schatten, mittags um 12.00 Uhr einen Hechtbiss zu erwarten. Starten Sie um 19.00 Uhr und fischen Sie bis in die Nacht hinein. Es wird zu dieser Jahreszeit gar nicht richtig dunkel, so dass Sie den „Abendsprung“ mit dem „Morgensprung“ verbinden können. Spät am Abend kommt die kleine Maräne an die Oberfläche um Insekten zu fressen, erst dann beginnt die heiße Phase auf den Hecht. Der Östra-Silen hat, bedingt durch einen hohen Eisenanteil, ein etwas rötliches Wasser (rostig). Die mit Abstand besten Farben sind: Silber, Silber-Blau oder nur Blau. „Verkaufsfarben“ wie Fire-Tiger, Orange oder ein grelles Rot, können Sie in der heimischen Kiste belassen. So etwas funktioniert hier nur direkt nach der Laichzeit, wenn die Hechte noch sehr dicht beieinander stehen und aggressiv reagieren.

Was sollten Sie für einen Angelurlaub in Värmland im Gepäck haben? Grundsätzlich, sollten Sie ein Allrounder sein, ist Folgendes möglich:

Das Spinnfischen von Land ist natürlich möglich, allerdings nicht überall. Die Gewässer Värmlands sind ursprünglich und naturbelassen. Die Ufer sind zumeist stark bewachsen und viele Steine, abgestorbene Bäume und Wurzelwerk säumen die Kanten. Das bedeutet für Sie, dass Sie zum Einen "gut zu Fuß" sein müssen, also klettern ist angesagt. Zum Anderen kann nicht alles an Material angewendet werden. Nutzen Sie Ruten bis max. 2,50m, sonst hängen Sie andauernd in den Sträuchern und Bäumen fest. Fischen im Uferbereich ist nur im Frühjahr sinnvoll, wenn der Hecht nach dem Laichen noch an den Kanten steht. Später, wenn sich das Wasser erwärmt hat, verlassen speziell Großhechte diesen Bereich, um im Freiwasser auf die Maränenjagd zu gehen. Angeln Sie hier mit Blinker um 35gr, Jerkbaits bis max. 15cm schwimmend oder schwebend), Spinner XXL oder mit leichten Gummiködern. Da der Fisch dicht gedrängt am Ufer steht, auch gern einmal etwas buntes, agressives anbieten.

Das Spinnfischen vom Boot ergibt  besonders dann einen Sinn, wenn sich der Fisch vom Ufer zurück gezogen hat. Jetzt sucht er häufig Unterwasserberge oder Scharkanten auf. Hier ist das Wasser kühler und die Aussicht auf einen Jagderfolg deutlich größer.  Im See finden sich viele, angelegte Barschberge, die besonders dem Futterfisch Deckung bieten. Natürlich wissen Hecht und Barsch das und wenn der Tisch so reich gedeckt ist, halten sich viele Räuber dort auf. Nutzen Sie hier Ruten von 2,10m bis max. 3,00m, das spielt vom Boot aus keine so große Rolle und ist mehr Geschmackssache. An den Untiefen sieht das Fischen ein wenig anders aus. Gummifische mit schwereren Köpfen, Wobbler (Tauchtiefe 3,00m bis 5,00m), schwere Blinker oder sinkende Jerkbaits sind angesagt. Der Barsch ist nicht so wählerisch. Haben Sie kleine Blinker, Jiggs, Spinner aber auch einen Wurm oder den lebenden Köderfisch dabei.

Die vielleicht wichtigste Art des Fischens in den großen Gewässern Värmlands ist sicher das Schleppangeln (Trolling). Das kann man mit Hilfe sogenannter Downrigger oder Planerboards machen, funktioniert aber auch mit normalem Gerät. Jedes Boot, das zu den Häusern gehört, aber auch alle Leihboote, verfügen über Rutenhalter, so dass die Rute nicht andauernd in der Hand gehalten werden muss. Im Freiwasser jagen die Räuber vorzugsweise die kleine Maräne, die es in den Seen millionenfach gibt. Diese kleine Fischart wird nicht viel größer als 15cm und ist sieht so ähnlich aus wie ein Ukelei (Schneider). Wegen dieser silbrigen Färbung empfiehlt es sich mit Ködern zu fischen, die eine natürliche Färbung haben. Chrome, Silber oder bläuliche Farben sind angesagt. Je nach Jahreszeit, bzw. Wassertemperatur, angelt man in Tiefen zwischen 2,5m und über 10,0m. Im See bilden sich Sprungschichten, die von den Räubern aufgesucht werden. Merke: Je wärmer oder heller, desto tiefer.